Der Lehrstuhl für Kulturtheorie & -analyse lädt herzlich zur Podiumsdiskussion The Uses of Phenomenology mit anschließender Kuratorinnenführung durch die Ausstellung Algorithmic Rituals – The Infinite Self ein. Anmeldungen bitte per Mail an heidi.hahn@zu.de
Die Phänomenologie erlebt in den vergangenen Jahrzehnten eine erstaunliche Renaissance. Seit ihrer Begründung durch Edmund Husserl vor über 100 Jahren hatte sie eher ein Nischendasein geführt, heute dagegen trifft sie durch ihren Fokus auf die Bedeutung von körperlicher Erfahrung und das Erleben der unmittelbar gegebenen Erscheinungen verstärkt auf Resonanz: Aktuell werden phänomenologische Ansätze und Fragen in unterschiedlichsten akademischen Disziplinen aufgegriffen und weiter ausgearbeitet.
In der Philosophie wird die Phänomenologie weiterhin erkenntnistheoretisch produktiv gemacht, etwa in der Embodiment-Forschung oder der enaktivistischen Philosophie. Sie ist aber auch in den Kultur- und Literaturwissenschaften und seit den 1990er Jahren auch in den Neurowissenschaften sowie in der Forschung zu Künstlicher Intelligenz angekommen. Gerade dort kommt der Phänomenologie eine unerwartet zentrale Stellung zu – immer wieder zeigt sich, dass KI zum Scheitern verurteilt bleibt, solange sie die Rolle des menschlichen Körpers beim Denken und Lernen nicht mitbedenkt.
Die interdisziplinäre Podiumsdiskussion bringt führende Köpfe des Wiederauflebens der Phänomenologie zusammen, um ins Gespräch über Geist und Körper, künstliche und menschliche Intelligenz, über Kultur, Sinn und Wissen zu kommen: