The Centre for Cultural Production offers various event formats. These include doctoral colloquia, to which external researchers are invited to ZU, summer schools for young researchers, the "A Day With... - format, in which internationally renowned scholars spend a day at ZU, as well as exhibitions of the artsprogram, lecture series and symposia on the subject of cultural production.
19.03.2021 | online | 5-7pm
Since the global financial crash of 2008, artists have become increasingly engaged in a wide range of cultural activism targeted against capitalism, political authoritarianism, colonial legacies, gentrification, but also in opposition to their own exploitation. They have also absorbed and reflected forms of protest within their art practice itself. The Art of Activism and the Activism of Art maps, critiques, celebrates and historicizes activist art, exploring its current urgency alongside the processes which have given rise to activism by artists, and activist forms of art.
In the frame of the FEINART lecture series the author Gregory Sholette approaches his subject from the unusual dual perspective of commentator (as scholar and writer) and insider (as activist artist). He describes a new wave of activist art taking place not only within community-based protest groups, as it has for decades, but also amongst professionally trained, MFA-bearing art practitioners, many of whom, by choice or by circumstance, refuse to respect the conventional borders separating painting from protest, or art from utility.
The FEINART LECTURE SERIES will discuss the role, impact, and theoretical implications of socially engaged art. This series of public talks is organized by the Innovative Training Network FEINART (The Future of European Independent Art Spaces in a Period of Socially Engaged Art) jointly led by the Universities of Wolverhampton (coordinator), Zeppelin University (direction of the training programme) University Iceland, and University of Edinburgh. More info: feinart.org supported by the Marie Skłodowska-Curie Actions of Horizon 2020 European training programme.
Dr. Gregory Sholette is a New York-based artist, writer, activist and curator Imaginary Archive: a peripatetic collection of documents speculating on a past whose future never arrived. His art and research theorize and document issues of collective cultural labor, activist art, and decolonial historical representation after 1968. Sholette is also co-founder of the collectives, Political Art Documentation/Distribution (1980-1988); REPOhistory (1989-2000); and Gulf Labor Coalition (2010 ongoing), as well as the author of Delirium and Resistance: Activist Art and the Crisis of Capitalism (2017); Dark Matter: Art and Politics in the Age of Enterprise Culture (2011); Art As Social Action (with C. Bass: 2018), and the forthcoming book, The Art of Activism and the Activism of Art from Lund Humphries (2021). Along with his colleague Chloë Bass, Sholette co-directs Social Practice CUNY (SPCUNY), a new, Andrew W. Mellon Foundation-funded art and social justice initiative at the Graduate Center, City University of New York.
05.03.2021 | online | 6pm
In his lecture, Prof John Roberts will address the core questions of democracy, collaboration, and autonomy. Roberts will focus on two areas in particular: the relationship between socially engaged art and theatre and dramaturgy, and more broadly – philosophically - the relationship between democracy, the in-common, and freedom.
The lecture is the opening event of the FEINART LECTURE SERIES which will discuss the role, impact, and theoretical implications of socially engaged art. This series of public talks is organized by the Innovative Training Network FEINART (The Future of European Independent Art Spaces in a Period of Socially Engaged Art) jointly led by the Universities of Wolverhampton (coordinator), Zeppelin University (direction of the training programme) University Iceland, and University of Edinburgh. More info: feinart.org supported by the Marie Skłodowska-Curie Actions of Horizon 2020 European training programme.
05.10.2020 | ZF Campus | tba. | 19.15 Uhr
Die Einbettung der Menschen in die Natur, die wir selbst schon geändert haben, wäre die Einbettung in die gerade erreichte artifizielle Natur unserer längst getätigten Bearbeitung und Intervention. Das ist kein Referenzpunkt. Der Referenzpunkt unseres Verhältnisses zur Natur ist ihre fundamentale Produktivität, ihr evolutives Potential, das wir in Hinblick auf die Erhaltung beider Produktivitäten: der humanen wie der natürlichen, bedenken müssen.
Wenn die Natur eine Produktivität hat, die wir nur evolutiv-geschichtlich wahrnehmen, deren gegenwärtige wie zukünftige Potentiale wir aber entdecken können, sind wir – aus humanen Gründen der Selbsterhaltung – darauf angewiesen, ‚die Natur zu beschleunigen’ bzw. sie zu evozieren, das herzustellen, was beide erhält. ‚Nachhaltigkeit’ ist möglicherweise eine irrende Vokabel für diese Prozesse, wenn sie meint, damit die Natur so zu erhalten, wie sie gerade erscheint (in ihrem modus artificalis bisheriger kultureller Beeinflusstheit). Es geht um die Evokation des Wachstums der Natur. Das sehen einige als Katastrophe, während es für andere gerade die Weltrettung bedeutet. Das Geschichtstelos wird als Gleitflug zwischen den extrema starten.
Dr. Birger P. Priddat ist Seniorprofessor für Wirtschaft und Philosophie, Universität Witten/Herdecke und Zeppelin Universität, war über 30 Jahre Professor am Lehrstuhl für Ökonomie und Philosophie in Witten/Herdecke und zwischendurch Mitgründer der Zeppelin Universität (2003 - 2007). Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: Wirtschaftsphilosophie, Institutionenökonomie, Politische Ökonomie, Theoriegeschichte der Ökonomie, digital economy.
02.12.2019 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr
Von Moholy-Nagy stammt das Diktum, dass Fotografieunkundige die Analphabeten der Zukunft sein werden. Doch was bedeutet es überhaupt Fotografie zu lesen? Welche Arten von Kompetenz sind gefordert und wie verschieben diese sich im Laufe der Zeiten?
Bernd Stiegler is Professor of Modern German Literature with a focus on 20th century literature in a media context at the University of Konstanz. His main areas of work are the history and theory of photography as well as German and French literature of the 19th and 20th centuries.
07.10.2019 | ZF Campus | Black Box | 19:15 Uhr
Mehr – messbare und vorstellbare – Gründe für ein (vielleicht oder wahrscheinlich) bevorstehendes „Ende der Welt“ als Ende menschlichen Lebens auf dem Planeten „Erde“ drängen sich heute auf als wohl zu irgendeinem vorherigen Zeitpunkt.
Die aus solchen Gründen erwachsenden Szenarien jedoch stellen wir uns im Rahmen und nach den inhärenten Logiken von historisch spezifischen Prämissen wie Formen des Denkens vor, die wir nicht gewählt haben. Auf diese Prämissen wie Formen des Denkens genau soll sich die Frage nach den „möglichen“ Welt-Enden konzentrieren – und visiert dabei eine Verschiebung von derzeit dominant „ethischen“ zu „ästhetischen“ Perspektiven an.
Hans Ulrich Gumbrecht ist emeritierter Professor für Komparatistik an der Stanford University und ZU-Gastprofessor für Literaturwissenschaft.
Zahlreiche Gastprofessuren führten Gumbrecht an Universitäten Nordamerikas, Europas, Lateinamerikas, Japans und Südafrikas sowie an das Collège de France (Paris). Er ist ständiger Gastprofessor an der Universität Montreal und an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Paris). Ehrenpromotionen empfing er an den Universitäten Montevideo (1999), Montreal (2004), Siegen (2007), St. Petersburg (2007), Greifswald (2008) und Marburg (2009).
19.09.2019 | ZF Campus | Black Box | 19.15 Uhr
Ein Vortrag zu Fragen des Ausstellungsdesigns im Rahmen der Ausstellung „Der verstehende Blick – Fotografien von Pierre Bourdieu“ an der ZU
Der Raum einer Ausstellung ist eine Konstruktion. Sein Design bestimmt, wie darin Bedeutungen generiert, verschoben und gelegentlich unterlaufen werden. Der Vortrag geht diesen sozialen Aushandlungsprozessen anhand von drei klassischen Museumselementen nach.
Die Kooperative für Darstellungspolitik (Jesko Fezer, Anita Kaspar, Andreas Müller) beschäftigt sich mit der Erforschung der Repräsentation politischer und kultureller Anliegen und gestaltet Ausstellungsarchitekturen als diskursive Räume öffentlicher Auseinandersetzung. An der ZU konzipiert sie das Display für die Ausstellung „Der verstehende Blick – Fotografien von Pierre Bourdieu“, die einen der wichtigsten Soziologen der Nachkriegszeit und Begründer der visuellen Soziologie ins Zentrum stellt. Über ein halbes Jahr hinweg können in einem von den Berliner Designern entwickelten Archiv- und Werkraum aus einem Fundus von etwa 1000 Fotografien Themengruppen eruiert, zusammengestellt und in wechselnden Konstellationen gezeigt werden, die das Bourdieusche Habituskonzept, die weibliche Hexis, Formen der Verschleierung, die Entwicklung der ländlichen Regionen im Mittelmeerraum vor Augen führen.
Andreas Müller, Jesko Fezer und Anita Kaspar sind ehemalige Redakteure der Zeitschrift „An Architektur“, sie lehren Experimental Design, Urban Development und Exhibition Design an verschiedenen Universitäten und arbeiten seit 2008 in ihrem Studio für Ausstellungsdesign zusammen. Gemeinsam entwerfen sie Ausstellungen, vor allem im Kulturbereich. 2019 wurde von ihnen der künstlerische Beitrag zur Biennale Venedig im Deutschen Pavillon umgesetzt.
16.09.2019 | ZF Campus der ZU | Black Box | 19.15 Uhr
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Der verstehende Blick – Fotografien von Pierre Bourdieu“ (10.10.2019 – 10.05.2020) an der ZU
Die Fotografien, die Pierre Bourdieu im Rahmen seiner ethnologischen und soziologischen Forschungsarbeiten während des Befreiungskrieges in Algerien gemacht hat, ermöglichen es uns, einen neuen Zugang zu seinem Blick auf die gesellschaftliche Welt zu gewinnen. Beim intensiven und ausgiebigen Gebrauch der Kamera ging es ihm um eine distanziert-reflexive Objektivierung sozialer Wirklichkeit und die Konversion seines Blicks auf sie. Bourdieus visuelle Soziologie ist trotz der globalen Ausstrahlung seiner Werke bis zum heutigen Tage weitgehend im Verborgenen verblieben. Das Gesamtkonvolut von mehr als Tausend fotografischen Zeugnissen, das an der ZU ab dem 10. Oktober erstmals vollständig öffentlich zugänglich gemacht wird, wartet noch auf eine angemessene Sichtung und Analyse.
Franz Schultheis ist seit 2019 als Seniorprofessor an der ZU tätig. Zur Person:
Promotion Universität Konstanz, Habilitation EHESS/Paris bei Pierre Bourdieu, Professuren sukzessive an den Universitäten Neuchâtel, Genf, St. Gallen. Als Seniorprofessor für Soziologie des Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft ist er an der ZU tätig. Er ist Vizepräsident des Schweizer Wissenschaftsrats und Präsident der Stiftung Bourdieu. Aktuelle Forschungsthemen: Soziologie der Kunst und Kreativwirtschaft. Jüngste Publikationen: „Unternehmen Bourdieu. Erfahrungsbericht.“ (Bielefeld 2019); „Kunst als Passion. Lebenswege in eine Welt für sich.“ (Köln 2018); „When Art meets Money. Encounters at the Art Basel.“ (Köln 2015); „Art Unlimited? Dynamics and Paradoxes of a Globalizing Art World .“ (Bielefeld 2016); „Η οικονομία της αθλιότητας: Ελλάδα 2010-2015 [The economy of misery: Greece 2010-2015].“ (Athen 2015).
09.05.2019 | ZF Campus | 2.04 | 19.00 Uhr
Der kreativ Tätige, allen voran der Künstler, inkarniert in unserer „Gesellschaft der Individuen“ (Elias 1991) auf geradezu idealtypische Weise den Anspruch auf Authentizität, Unverwechselbarkeit der Persönlichkeit und die stetige Arbeit an deren Verwirklichung und Vervollkommnung. Hiermit ist er gewissermaßen zu einem tonangebenden Leitbild für breite Bevölkerungsschichten, insbesondere die bildungsnahen neuen Mittelschichten, geworden. Seine charakteristische Distanz zur Normalität der alltäglichen Lebensführung beschert ihm ein aus dieser Außeralltäglichkeit und sozialen Distinktion erwachsendes Charisma und eine Noblesse der Erhabenheit über den vulgären Materialismus der kapitalistischen Rechenhaftigkeit und Geschäftigkeit, die schon als solche für viele Zeitgenoss_innen ein starkes Motiv für einen an diesem Modell orientierten biografischen Entwurf darstellen. Kehrseite der Medaille ist die schon sprichwörtliche Brotlosigkeit dieser gesellschaftlichen Existenz für viele ihrer Adept_innen: Die ostentative Distanz zur von ökonomischem Interesse getriebenen Markt- und Erwerbsgesellschaft geht einher mit dem verbreiteten Los sozioökonomischer Prekarität und Randständigkeit, mag beides auch noch so romantisch verklärt und euphemisiert sein.
Franz Schultheis ist seit 2019 als Seniorprofessor an der ZU tätig. Zur Person:
Promotion Universität Konstanz, Habilitation EHESS/ Paris bei Pierre Bourdieu, Professuren sukzessive an den Universitäten Neuchâtel, Genf, St. Gallen. Er ist Vize-Präsident des Schweizer Wissenschaftsrates und Präsident der Stiftung Bourdieu. Aktuelle Forschungsthemen: Soziologie der Kunst und Kreativwirtschaft. Jüngste Publikationen: „Unternehmen Bourdieu. Erfahrungsbericht.“ (Bielefeld 2019); „Kunst als Passion. Lebenswege in eine Welt für sich.“ (Köln 2018); „When Art meets Money. Encounters at the Art Basel.“ ,(Köln 2015); „Art Unlimited? Dynamics and Paradoxes of a Globalizing Art World .“(Bielefeld 2016); „Η οικονομία της αθλιότητας: Ελλάδα 2010-2015 [The economy of misery: Greece 2010-2015], (Athen 2015).
22.02.2019 | ZF Campus | Whitebox | 19.00 Uhr
In einer Zeit, in der Aktivität und Leistung alles bedeuten, da power naps und polyphasischer Schlaf die Nachtruhe optimieren sollen, Klartraumtechniken Ressourcen zur Verbesserung körperlicher und geistiger Effizienz kolonisieren, lässt sich – so scheint es – für die Müdigkeit kaum noch argumentieren. Das Sensorium für ihre Fülle ist durch all den Optimierungsdruck verkümmert. Der Imperativ des 24/7 hat es anästhesiert. Dabei geht es heute, so der Ansatz des Vortrags, mehr denn je darum, ihre besondere Aisthetik wiederzuentdecken, den Sinn für die ihr eigenen Zwischenzustände des Ungeformten und Nichtkategorisierbaren zu wecken.
Der Vortrag wurde in der Ausstellung "71% (play)" von Martina Mächler stattfinden
Fabian Goppelsröder studierte Philosophie und Geschichte in Berlin und Paris und promovierte schließlich in Vergleichender Literaturwissenschaft an der Stanford University. Aktuell unterrichtet er im Doktoratsprogramm „Epistemologien ästhetischer Praktiken“ an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und arbeitet in der Unternehmenskommunikation von studio aissllinger, Berlin.
Mittwoch 21. November 2018 | ZF Campus | 2.10 | 19.00 Uhr
31. Oktober 2018 | ZF Campus | Whitebox | 19.00 Uhr
In seinem Habilitationsprojekt "Post Publics" entwirft er eine praxeologische Öffentlichkeitstheorie. Auf Basis einer rationalen Rekonstruktion fachlicher einschlägiger Öffentlichkeitstheorien im Zusammenspiel mit Theorien gesellschaftlicher Entwicklungen (insb. Mediatisierung, Digitalisierung und Individualisierung) entwickelt er eine Öffentlichkeitstheorie, welche an alltäglichen Praktiken von Individuen ansetzt. Als analytisches Beispiel dienen ihm die auf Öffentlichkeit bezogenen Praktiken individueller Mitglieder des Maker Movements, die sich mit der Herstellung, Aneignung und Manipulation von Medientechnologie kritisch beschäftigen.
Dr. Martin R. Herbers ist PostDoc am Lehrstuhl für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaft. Er arbeitet zu den Themen des Wandels der Öffentlichkeit und der öffentlichen Kommunikation, der nicht-professionellen Medienproduktion und der Politischen Unterhaltung.
31. Oktober 2018 | ZF Campus | Whitebox | 17.00 Uhr
Philipp Kleinmichel studierte Philosophie, Kunst- und Medientheorie in Freiburg, Karlsruhe und New York. Er ist Absolvent des Independent Study Program am Whitney Museum of American Art und war Stipendiat der Akademie Schloss Solitude. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zeppelin Universität und war zuvor Lehrbeauftragter u.a. an der Universität Gießen, der Universität Hamburg und der UDK Berlin. Er forscht zum Wandel von Kunst und Massenkultur im digitalen Zeitalter.
02.05.2018 | ZF Campus | 2.09 | 18:00 Uhr
Dieter Mersch studierte Mathematik und Philosophie in Köln, Bochum, Darmstadt. 2004 wurde er Professor für Medientheorie und Medienwissenschaften an der Universität Potsdam. Seit 2013 ist er Leiter des Instituts für Theorie an der ZHdK Zürich. Dieter Mersch war Gastprofessor in Chicago, Budapest und Luzern, Fellow am IKKM Weimar und an der ZHdK Zürich. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Medienphilosophie, Ästhetik und Kunsttheorie, Semiotik, Hermeneutik, Poststrukturalismus sowie Philosophie des Bildes und der Sprache. Seine jüngsten Arbeiten zielen auf die Begründung einer Epistemologie des Ästhetischen, die den Forschungsbegriff der Künste hin zu einem ‚anderen Wissen‘ verschiebt. Unter anderem verfasste er Schriften zum Problem der Repräsentation, zu Zeichnung und Diagrammatik, zur Logik des Bildlichen und der Philosophie der Musik, zu Sprache, Stimme und Kommunikation, zu Spiel und Computerspiel, zu Zufall und Kreativität.
29.11.2016 | ZF Campus | 2.09 | 19.30 Uhr
09.03.2016 | ZF Campus | 2.03 | 16.30 - 18.00 Uhr
20.05.2015 | SMH | LZ 07 | 9:15 – 10:00 Uhr
Wie viel, wie wenig können, dürfen, sollen oder müssen Menschen wissen, um etwas zusammen zu machen? Welche Festigkeiten und Gelöstheiten von Zusammen gibt es, und inwiefern formt ein Zusammen sich durch das, wofür es in Anspruch genommen wird: durch Arbeit oder Nichtarbeit, politisches Handeln, künstlerische Performance? Und wie erforschen wir überhaupt das Zusammen – ausgehend von den Diskursen und den Imaginationen des Kollektiven, die sie unterhalten, oder von den materiellen Prozessen der Energie- und Informationsübertragung? Wo kommt beides zusammen, wo sind gerade die Ungereimtheiten und Widersprüche zwischen Vorstellungen und Kommunikationswirklichkeiten aufschlussreich? Anknüpfend an seine Forschungen zur „Kunst des Kollektiven“ möchte Kai van Eikels einige Vorschläge für eine Theorie kollektiver Praxis machen, die künstlerische, soziale und ökonomische Praktiken gleichermaßen einbezieht.
Kai van Eikels ist Philosoph, Theater- und Literaturwissenschaftler. Er arbeitet am Institut für Theaterwissenschaften der Freien Universität Berlin, war dort sechs Jahre im Sonderforschungsbereich ‚Kulturen des Performativen‘ tätig und leitet derzeit zusammen mit Gabriele Brandstetter das Forschungsprojekt ‚Synchronisierung körperlicher Eigenzeiten und choreographische Ästhetik‘. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bewegungsorganisationen und Kollektivformen wie ‚Schwärme‘ oder ‚Smart Mobs‘, Kunst und Arbeit sowie die Organisation von Zeit.
Workshop
Mittwoch 20.05.2015 | SMH | Raum LZ 07 | 10:15 – 11:45 Uhr
In seiner Forschung verbindet van Eikels Organisationstheorie und ästhetische Theorie mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Dabei entwickelt er seine Theorien ausgehend von konkreten (sub-)kulturellen Praktiken wie dem ‚Jamming‘ oder dem ‚Sagging‘, um sie dann in einen künstlerischen, gesellschaftspolitischen oder ökonomischen Gesamtzusammenhang zu stellen und nach Kriterien des Zusammenlebens im 21. Jahrhundert zu befragen. Der Workshop bietet die Gelegenheit van Eikels Arbeitsansatz zu diskutieren und darüber hinaus in performance- und praxistheoretische Diskurse einzusteigen.
Im Forschungsprojekt “Nach der Kaserne. Szenografische Vermittlungsstrategien für Bauen im Bestand” begleitet sie das Bauvorhaben der ZU und erforscht dabei räumliche Kommunikationsstrategien der Darstellung und Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichte für das Fallenbrunnen Areal (insbesondere das Mannschaftsgebäude K5). Angesichts der anhaltenden Entwicklung zu räumlichen Erlebnissen und der damit einhergehenden Abkehr von textlich-linearen Abfolgen kann die Szenografie, mit ihrem Verständnis von Raum, inszenatorischen Konzepten und Inter- und Transdisziplinarität, massgeblich dazu beitragen. Szenografie kann als Strategie verwendet werden, um die oft nicht mehr erlebbaren oder fehlenden Erinnerungswerte von Bauten wiederherzustellen und/oder wach zu halten. Bauten sollen nicht nur ihre materiellen Spuren bewahren, sondern auch als lebendige Geschichts- und Kulturzeugnisse erfahrbar sein.
Christine Schranz arbeitet als freischaffende Gestalterin, Dozierende und Forschende. Nach einem Erststudium in Visueller Kommunikation mit einer Weiterbildung in Signaletik und einer langjährigen Berufspraxis als Kommunikationsdesignerin folgte ein Promotionsstudium in Szenografie mit einem Doppelabschluss Dr. phil. und Master of Advanced Studies in Szenografie mit Schwerpunkt Raum. Zur Zeit ist sie Fellow des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) an der Zeppelin Universität. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Kommunikation im Raum – der räumlichen Vermittlung von Informationen.
Den Künsten wird viel zugemutet. So werden etwa Allianzen zwischen Kunstbetrieb und Ökonomie behauptet: Kunst als Standortfaktor oder als Motor der Kreativindustrie. Von anderer Seite wird die Kunst politisch verstanden, als Teil der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten oder als Avantgarde politischer Kritik. Dem gegenüber steht die Behauptung, dass die Künste per se gesellschaftlich wichtig sind und daher Anspruch auf Anerkennung und Finanzierung haben.
Der Vortrag geht davon aus, dass eine Funktionalisierung der Künste ihren spezifischen gesellschaftlichen Leistungen widerspricht, die in Erwartungstransgression bestehen, nicht in der Befriedigung – wie auch immer definierter – Erwartungen.
Monika Mokre arbeitet als wiss. Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Der Vortrag diskutiert zwei Thesen. Die erste lautet, dass es die Funktion der Kunst ist, Wahrnehmungssachverhalte zu kommunizieren, das heißt die Differenz von Kommunikation und Bewusstsein auf eine spezifische Art und Weise (mit Hilfe von Bildern, Tönen, Gesten) zu überbrücken und so allererst wahrnehmbar und kommunizierbar zu machen. Und die zweite These, dass durch diesen inhärent problematischen Bezug auf Kommunikation und Wahrnehmung fiktive Welten konstruiert werden können, die auf ihrer Außenseite wirkliche Welten nicht erfahrbar, aber vorstellbar machen.
Dirk Baecker ist Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke
Kaum ein Begriff ist heute so schillernd wie jener der „Kulturindustrie“. Er oszilliert zwischen den Zukunftsversprechen einer hochspezialisierten Wissensgesellschaft und dem „triumphalen Unheil“ einer kapitalistischen Weltordnung. In ihrer polemisch intendierten Schrift Dialektik der Aufklärung brachten Horkheimer und Adorno 1947 mit dem Wort „Kulturindustrie“ die in ihren Augen pervertierten Bedingungen der Produktion, Distribution und Rezeption kultureller Artefakte in den Industrieländern auf den Begriff und riefen so eine folgenreiche Ideologie- und Medienkritik ins Leben.
Für eine Kulturanalyse der durch elektronische Kommunikationsnetzwerke bestimmten „nächsten Gesellschaft“ scheint es deshalb an der Zeit die epochemachenden Überlegungen von Adorno und Horkheimer nutzbar zu machen und gegen den Strich ihrer polemischen Absicht erneut zu lesen.
Zu folgenden Themen wurde diskutiert:
17.10.2012
Kolloquium „Kulturindustrien der nächsten Gesellschaft I“
Prof Dr Dirk Baecker
Das empirische Argument in Horkheimers und Adornos Kulturindustrie
Prof Dr Udo Göttlich
‚Facebook’ und die Kulturindustrie der Individualisierung
21.11.2012
Kolloquium „Kulturindustrien der nächsten Gesellschaft II“
Dr Gloria Meynen
Kultur und Automation? Eine Frage der Skalierung
Prof Dr Maren Lehmann
Industrialisierbarkeit von Wahrnehmung und Kommunikation
Prof Dr Karen van den Berg
NION und das Gespenst der Kunstindustrialisierung
10 | 10 - 12 | 10 | 2019
Friedrichshafen | ZF Campus
The following speakers took part at the conference:
| Dirk Baecker (Universität Witten/Herdecke
| Lennart Brand (Zeppelin Universität Frierichshafen)
| Philipp Kleinmichel (Zeppelin Universität Friedrichshafen)
| Maurizio Lazzarato (Paris)
| Giovanni Leghissa (Università degli studi di Torino)
| Thomas Macho (KWI Wien)
| Ole Münch (Universität Konstanz)
| Annika Nickenig (Humboldt Universität Berlin)
| Esther Schomacher (Zeppelin Universtät Friedrichshafen)
| Joan Ramon Resina (Stanford University)
This conference was a collaborative project between Stanford University in Palo Alto, California and Zeppelin University in Friedrichshafen, Germany.
15 | 11 | 2018
19.15 - 21.00 Uhr
Friedrichshafen | ZF Campus, Blackbox 1.09
Über zwei Jahre untersuchte Working Utopias Organisationen von Künstlern mit dem Ziel deren Zusammenarbeit im Hinblick kollektiver Prozesse unter Bedingungen hoch individualisierter Arbeit zu betrachten. In einer Performance wird das Potenzial dieser organisationalen Praktiken für die Entwicklung utopischer Gegenentwürfe von Arbeitsbeziehungen ausgelotet.
27 & 28 | 10 | 2017
With the following guests:
The symposium is sponsored by the Zeppelin Universitätsgesellschaft (ZUG) and the FUSY research support system of Zeppelin University.
20 & 21 | 09 | 2017
10-12 Uhr & 13.30-15.30 Uhr
Workshops des Forschungsprojektes "Working Utopias"
A Symposium on „Socially Engaged Art”
28 - 29 | 10 | 2016
Just a few years ago, socially engaged art was considered as a marginal phenomenon. Today, however, activist art has become synonymous with social movements and political networks. The symposium 'From Social Sculpture to Art Related Action' is an effort to understand the boom and the development of socially engaged art and activism.
The symposium is sponsored by the Ministry of Science, Research and the Arts Baden-Württemberg with funds of the "Innovationsfond Kunst 2015".
23 | 09 | 2016
Abschlußsymposium zur Ausstellung "Möglichkeit Mensch: Körper, Sphären, Apparaturen" des Zeppelin Museums
Das Symposium zu »Ökologien des Menschlichen« versucht zum Abschluss der Ausstellung, die Frage nach den Möglichkeiten des Menschen nochmals zu stellen und dabei über den technischen Kontext hinauszugehen. Renommierte Kulturwissenschaftler und Soziologen diskutieren, was das Menschliche am Menschen ist.
Wie kann der Mensch als Mensch verstanden werden, und wie kann er unter Menschen leben? In welchen Umgebungen ist es möglich, Mensch zu sein? Was also ist das Milieu des Menschen, und was heißt es, wenn dieses Milieu sich erweitert oder wenn es sich einschränkt? Welche Grenzen muss der Mensch akzeptieren? Kann er sich erkennen, und kann er sich ertragen? Welches Bild macht sich der Mensch vom Menschlichen?
Programm:
9.30 – 10 Uhr
Prof. Dr. Maren Lehmann (Zeppelin Universität)
Begrüßung
10 – 11 Uhr
Prof. Dr. Thomas Macho (HU Berlin)
„Vorbilder des Menschlichen“
11 – 12 Uhr
Prof. Dr. Ute Holl (Universität Basel)
„Radiophonie und Klanglabor. Zur Produktion akustischer
Umwelten“
12 – 13 Uhr
Prof. Dr. Stephan Packard (Universität Freiburg)
„Ver-Zeichnungen kybernetischer Körper. Spekulationen
zum nächsten Menschen in Bildmedien“
14 – 15 Uhr
Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Universität Freiburg)
„Vorbeugungsregimes und ihre Menschen. Zur
Anthropologie der Prävention“
15 – 16 Uhr
Prof. Dr. Mirjam Schaub (HAW Hamburg)
„Homo mensura. Der Skandal eines radikal anderen Lebens
in dieser Welt? Michel Foucault, die antiken Kyniker und wir“
16.30 – 17.30 Uhr
PD Dr. Burkhardt Wolf (HU Berlin)
„Space Oddities. Der Mensch in Musils
Möglichkeitsräumen“
17.30 – 18.30 Uhr
Prof. Dr. Natascha Adamowsky (Universität Freiburg)
„Me and My Cloud. Selbsterkenntnis im Datenmeer“
19 – 20 Uhr
Prof. Dr. Armin Nassehi (LMU München)
„Drohende Neurosen und Zwangshandlungen. Die
Umwelt als Schutzraum des Menschen“
20 | 05 - 21 | 05 | 2016
Im Rahmen des DFG-Projekts „Mediatisierte Medienrezeption“ im Schwerpunktprogramm 1505 Mediatisierte Welten
15 - 19 | 06 | 2015
Once a year ZUGS offers a Summer School on selected topics essential to society. Renowned international scientists discuss possible solutions to far-reaching questions in and between the fields of economics, politics, and culture with PhD candidates from all over the world.
ZU's 3rd PhD Summer School took place from 15 - 19 June 2015 at Zeppelin University, Lake Constance, Campus Seemooser Horn and ended with an excursion to "Art Basel".
Im Rahmen des DFG-Projekts „Mediatisierte Medienrezeption“ im Schwerpunktprogramm 1505 Mediatisierte Welten
10 | 10 | 2014 - 12 | 10 | 2014
Eine Veranstaltung des artsprogram der Zeppelin Universität und der Architektenkammer Baden-Württemberg. Kuratiert von Margit Czenki und Christoph Schäfer (Hamburg).
Beginnt das Zeitalter einer möglichen Massenkreativität? Was bedeutet das für Städte? Wie verändert sich die Praxis von Planern, was heißt das für Kunst und Politik? Das Symposium bringt Architekturbüros, Künstler, Stadtplaner, Forscher und Institutionen zusammen, die ihre Praxen radikal in den sozialen Raum erweitern und Plattformen gemeinsamer Imagination, Diskussion und Produktion ausbilden. Alle sind herausragende Pioniere in ihrem Feld.
[PLATFORMS] of Urban Imagination will den Denkrahmen erweitern und das Nachdenken über Stadt provozieren.
Mit Shaina Anand, Künstlerin, pad.ma, CAMP, Mumbai | Teddy Cruz, Architekt und Urbanist, Estudio Teddy Cruz, San Diego | Iris Dressler, Direktorin Württembergischer Kunstverein, Stuttgart | Prof. Axel Kufus, Creative Reaktor Berlin, Universität der Künste Berlin | Michael Lobeck, Geografisches Institut Universität Bonn | Markus Müller, Freier Architekt und Freier Stadtplaner, Friedrichshafen Prof. Dr. Karen van den Berg, Lehrstuhl für Kunsttheorie, Zeppelin Universität
05 | 12 | 2013 - 06 | 12 | 2013
Veranstaltet vom artsprogram der Zeppelin Universität Friedrichshafen in Kooperation mit dem Leuphana Arts Program, Leuphana Universität, Lüneburg.
Im Rahmen des Symposiums "Freiheitsgrade: Mit Kunst an Universitäten forschen" soll die Diskussion über die Bedeutung und Möglichkeiten von Kunstprogrammen an Universitäten fortgesetzt werden. Hierbei soll es vor allem um die spezifischen Impulse gehen, die künstlerische Praxen dem universitären Betrieb liefern, wie auch um die Frage, welche Impulse – umgekehrt – für künstlerische Praxen vom universitären Umfeld ausgehen. Anhand von Kurzvorträgen zu unterschiedlichen Programmen (Residenzen, Projekte, Placements, usw.) dient das Symposium dazu herauszufinden, wie sich Schnittstellen zwischen künstlerischen und universitären – insbesondere wissenschaftlichen – Prozessen initiieren und gestalten lassen. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei den derzeit viel diskutierten Konzepten der künstlerischen Forschung sowie der Ausbildung künstlerisch-kreativer Wissensformen gelten. Geplant ist, die Möglichkeiten gemeinsamer Forschungsprojekte zu diesen Themen auszuloten.
Vortragende TeilnehmerInnen:
Weitere TeilnehmerInnen u.a.:
13 | 03 | 2012
Das speziell für PromovendInnen und Masterstudierende ausgerichtete Cluster-Symposium: „How to look at Mechanisms of the Art Market“ stellt unterschiedliche kunst- und kulturökonomische Forschungsperspektiven vor und bietet im Anschluss Promovierenden die Möglichkeit, ihre eigenen Projekte kurz vorzustellen und mit Experten zu diskutieren.
Vorträge
18 | 06 | 2011
Konferenz mit KünstlerInnen und TheoretikerInnen an der Zeppelin University in Friedrichshafen in Kooperation mit dem Kunstbüro der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Die Veranstaltung „Kunstarbeit jenseits des Kunstmarktes“ zielt darauf ab, jene nicht kunstmarktkonformen Arbeitspraktiken und Netzwerke im Kunstfeld zu beleuchten, die sich in den Bereichen Stadtentwicklung, Forschung, Internet und Design herausgebildet haben. Diese Praktiken sollen auf ihr jeweiliges Selbstverständnis, ihre Organisationsstrukturen, Netzwerkbildungen und Ökonomien hin befragt werden. So wird diskutiert welche alternativen Märkte und Produktionsverhältnisse sich jenseits des Kunsthandels herausgebildet haben, welchen Logiken diese folgen und welchen Vereinnahmungen sie ausgesetzt sind.
Die Klage darüber, dass der Kunstmarkt zu der alles entscheidenden Bewertungsinstanz von Kunst avanciert sei, erscheint keineswegs neu. Doch trotz einer immer lauter werdenden Kritik am Markt-Imperativ haben sich bislang nur wenige institutionelle Strukturen im Kunstfeld gezielt darauf ausgerichtet, die Entfaltung alternativer künstlerischer Arbeitsweisen und Rollenmodelle zu unterstützen. Dabei ist schon länger von einem Wandel der Produktionsverhältnisse im Kunstfeld die Rede. KünstlerInnen gründen Netzwerke, Projekträume und engagieren sich in sozialen und politischen Initiativen, die nicht mehr den alten Zurechungslogiken des Kunstfeldes entsprechen. Auch werden die Grenzziehungen zu den Kreativ-Industrien zu anderen Formen immaterieller Arbeit und zur wissenschaftlichen Forschung derzeit neu verhandelt. Daneben hat sich das Internet als eine künstlerische Plattform mit einer eigenen Organisationslogik und Ökonomie herausgebildet. Dennoch stecken entsprechende Förderpraktiken und institutionelle Strategien, die eine Passung zu den besagten neuen künstlerischen Produktionsweisen aufweisen, bislang noch in den Anfängen. In ökonomischer Hinsicht gilt der Vertrieb von Exponaten durch private Galerien deshalb für KünstlerInnen nach wie vor als relativ alternativlose Einkommensquelle und Karrierestrategie. Auch Kunstakademien bereiten ihre Studierenden kaum darauf vor alternative Arbeitsprofile und Ökonomien zu entwickeln. Und selbst das Gros öffentlicher Förderprogramme ist nach wie vor darauf ausgerichtet, KünstlerInnen auf Kunstmarktkarrieren und in die entsprechenden Strukturen vorzubereiten. Aus diesem Grunde dient die geplante Veranstaltung einer Bestandsaufnahme und Reflexion alternativer Arbeitsmodelle im Kunstfeld.
Programm
09:30 Uhr Ankunft der Teilnehmer Am Seemooser Horn, ZU
10:00 Begrüßung durch Prof. Dr. Karen van den Berg, Dr. Ursula Pasero,
10:20 Begrüßung durch Bernd Georg Milla, Kunststiftung Baden-Württemberg und Ramona Dengel, Kunstbüro der Kunststiftung Baden-Württemberg
10:35 Vortrag: Christoph Schäfer & Margit Czenki, KünstlerInnen Hamburg: „Die Rahmung des Ungerahmten“
11:20 Diskussion
11:35 Kaffeepause
12:00 Vortrag: Prof. Dr. Karen van den Berg / Dr. Ursula Pasero, Zeppelin University Friedrichshafen: „Anerkennung, Ansagesysteme und Nachhaltigkeit“
12:45 Diskussion
13:00 Mittagessen
14:00 Kunstpraxis, Design und angewandte Arbeitsformen
Dr. Stephan Schmidt-Wulffen, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien: „Vom Nutzen der Freiheit. Ästhetische Praxis als Produktivkraft der Wissensgesellschaft“
| Apolonija Sustersic, Künstlerin und Architektin Amsterdam/Ljubljana: „1 EURO JOB“
| Oliver Ressler, Künstler und Filmemacher Wien: „From site-specific to fight-specific“,
Anschließende Diskussion
15:30 Kaffeepause
15:50 Kunstpraxis, Stadt und Öffentlichkeit
Einführung: Prof. Dr. Ulf Wuggenig, Leuphana Universität Lüneburg: Öffentliche Kunst in der Stadt jenseits des Marktes?
| Prof. Judith Hopf, Künstlerin Städelschule – Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt: "Some Ends of Things"
| Andrea Knobloch, Künstlerin Düsseldorf/Hamburg: "Änderung der Abseitsregeln"
Anschließende Diskussion
17:20 Snackpause
17:30 Artistic Research und Netzkunst
Jun.-Prof. Dr. Martin Tröndle, Zeppelin University: „Connecting and Disconnecting“
|Dr. Anke Haarmann, Künstlerin/Philosophin, Universität Lüneburg: "Künstlerische Forschung auf der Suche nach neuen Allianzen"
|Dr. Birte Kleine-Benne, Gastprofessorin an der Kunsthochschule Halle, Burg Giebichenstein: „Netz – Kunst – Ökonomien“
Anschließende Diskussion
19:00 Resümee: Moderatoren und Prof. Dr. Karen van den Berg, Dr. Ursula Pasero, Zeppelin University
ab 19:45 Barbecue auf der Terrasse
Konzeption
Concerto21. ist der Meisterkurs für Musiker und Festivalmacher, die Konzerte neu denken wollen, die künstlerische Visionen haben und ihr Publikum ernst nehmen. Wir begeben uns auf die Suche nach dem Konzertereignis, das in unsere Zeit passt, das Leute in die Säle lockt, weil es berührt und begeistert, weil es klug ist und einen guten Abend verspricht. Dabei geht es nicht um eine banale ‚Eventisierung‘ des Konzerts, sondern um Änderungen im Detail, die aus dem vertrauten Ritual wieder eine Überraschung machen.
Concerto21. bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, gemeinsam mit hochkarätigen Gesprächspartnern aus der Musikszene über zeitgemäße Konzertformate nachzudenken, neue Programmdramaturgien zu entwickeln und Stimmung(en) im Konzertsaal zu erzeugen. Die Teilnehmer lernen, ihr Publikum zu verstehen, sie erfahren, wie man Veranstalter überzeugt, wie man die Karriere strategisch plant, wie man die Neuen (und die alten) Medien optimal nutzt – und sie hinterfragen ihre Haltung als Künstler.
Since 2013, the Chair of Art Theory and Curating, the artsprogram, and since 2017 also the Chair of Cultural Theory and Cultural Analysis have been organizing an annual ten- to twelve-part public lecture series on a specific topic. Experts from the fields of art, literature, music and film studies present key works and their interpretations in line with the annual theme.
The lecture series invites renowned art, cultural, film and literary scholars, and is intended to shed light on the contrast between historical and contemporary apocalyptic scenarios to elucidate the political and social developments, insights, experiences and images fueling these forecasts of catastrophe.
Die öffentliche Ringvorlesung, die im Frühjahr 2020 beginnt, erörtert aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Perspektive die historischen Ökonomien und Ordnungen der Sichtbarkeit. In diesem Rahmen werden Kunst- und KulturwissenschaftlerInnen den Zusammenhang von Macht, Herrschaft, Präsenz und Sichtbarkeit an beispielhaften Kunstwerken und -projekten zur Diskussion stellen. In zwölf Vorträgen wird das Spektrum dabei von der Antike bis zur Gegenwart reichen.
Die Ringvorlesung, die im Februar 2019 begann, ludt Kunsthistorikerinnen, Philosophen, Literaturwissenschaftlerinnen und Filmwissenschaftler ein Werke vorzustellen, die sich dezidiert mit dem Thema künstlerischer und politischer Freiheit befassten und durch eine historische und disziplinenübergreifende Perspektivierung unterschiedlichste Freiheitsbegriffe und -vorstellungen entfalteten.
Guests: Prof. Dr. Jan Söffner - „Wir sind nie real gewesen. Wirklichkeit, Gleichnis und Proceß“ | Ina Neddermeyer (Leiterin der Abteilung Kunst im Zeppelin Museum Friedrichshafen) - „Simulationskrisen. Zum Werk von Harun Farocki“ | Dr. Joachim Landkammer - „Lachend die Wahrheit...? Das Wirklichkeitsverständnis der Satire“ | Dr. Susanne Schmetkamp (Universität Basel) - „Realität in Serie“ | Dr. Philipp Kleinmichel - „Yngve Holen. Die Realität des Begehrens“ | Prof. Dr. Kerstin Thomas (Universität Stuttgart) - „Stimmungsräume. Welterzeugung und Realitätserfahrung in der Kunst“ | Prof. Dr. Thomas Hensel (Hochschule Pforzheim) - „,…wie die Schranken, welche die Gaukler vor den Zuschauern sich erbauen‘. Zu einer Realitätsreflexion des Computerspiels“ | Prof. Dr. Maren Lehmann - „Wahrnehmungen in der Dunkelheit. Über Wolfgang Hilbig“ | Prof. Dr. Adrian Daub (Stanford University) - „Die Möglichste aller schlechten Welten. The Good Place, Moralphilosophie und die Frage nach der Realität“ | Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen (Universität Bozen) - „Geteilte Wahrheit. Fakt und Fiktion in der Arbeit von Robert Smithson“ | Prof. Dr. Karen van den Berg - „Realität in der Renaissance und die Renaissance der Realität“ | Prof. Dr. Helmut Draxler (Universität für Angewandte Kunst Wien) - „Die Idee des Realismus“
Guests: Prof. Dr. Karen van den Berg - „Dan Perjovschi und die Politiken der Einfachheit“ | Prof. Dr. Jan Söffner - „Sermo humilis – Das Einfache und das Wahre“ | Prof. Dr. Christoph Jamme (Leuphana Universität Lüneburg) - „Phänomenologie des Unscheinbaren“ | Prof. Dr. Olaf Peters (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) - „Einfachheit und Klarheit – Ästhetik und Kunstpolitik im Nationalsozialismus“ | Prof. Dr. Maren Lehmann - „Ornament und Verbrechen“ | Dr. Thorsten Philipp - „Semplicità – Neorealismus und Poetik des Alltags im Italien der Nachkriegsphase“ | Michael Lentz (Schriftsteller | Berlin) - „Inside/Outside – Über die Unverständlichkeit des Einfachen bei Eugen Gomringer | Michael Lentz und Ror Wolf“ | Prof. Dr. Oliver Fahle (Ruhr-Universität Bochum) - „Zur filmischen Ästhetik des Nullpunkts“ | Dr. Klaus Birnstiel (Universität Basel) - „Sample/copy/paste – Literarische Praktiken der Einfachheit zwischen Buch- und Onlinekultur“ | Prof. Dr. Philip Ursprung (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) - „Poetik des Einfachen – Peter Zumthors Bruder Klaus Kapelle“ | Dr. Joachim Landkammer - „Dreiklang | Glöckchen | Transzendenz – Arvo Pärt zwischen Neuer Einfachheit und Wellnessraum-Musik“ | Prof. Dr. Verena Krieger (Friedrich-Schiller-Universität Jena) - „Einfachheit der Form – Komplexität der Erinnerung. Dani Karavans Gedenkort für Walter Benjamin in Portbou“
Guests: Prof. Dr. Karen van den Berg - „Die Rückseite Gottes. Altäre der Folter und Grausamkeit“ | Prof. Dr. Frank Fehrenbach (Universität Hamburg) - „Macht. Statue und Mensch“ | Dr. Joachim Landkammer - „Nixen, Puppen, Nussknacker - Grenzgängerinnen des Menschlichen in Musik, Ballett und Oper“| Dr. Thorsten Philipp - „Im Dunkel aller Existenz- Dante Alighieris Jenseitsfahrt in die neun Kreise der Hölle“ | Prof. Dr. Maren Lehmann - „"Dich sehen, wie du mich siehst" oder- Fragmente eines "Menschenbeobachters"“ | Prof. Dr. Lorenz Engell (Bauhaus Universität Weimar) - „Stanley Kubrick: 2001“ | Prof. Dr. Dieter Thomä (Universität St. Gallen) - „Menschen oder wilde Tiere? Die Armen in Theorie und Literatur des 19. Jahrhunderts“ | Prof. Dr. Christiane Voss (Bauhaus Universität Weimar) - „Der Leihkörper des Films“ | Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen - „Das choreografierte Ich - Gordon Matta Clark in seinem Werk“ | Prof. Dr. Eva Schürmann (Universität Magdeburg) - „Rene Magritte - Hybride Körper“ | Prof. Dr. Karen van den Berg - „Von der Odyssee im Weltraum zu Oligarchen-Fantasien“
Guests: Prof. Dr. Karen van den Berg - Einführende Sitzung | Raoul Schrott (Schriftsteller, Vorarlberg) - Gespräch mit Raoul Schrott | Dr. Joachim Landkammer - „Die Komposition als ,Opfer der Persönlichkeit‘ - Atonale Musik ohne Autor?“ | Raimar Stange (Kunstkritiker, Berlin) - „FANtastische Kunst?“ | Dr. Lutz-Henning Pietsch - „Die ,Marseillaise der expressionistischen Rebellion‘: Jakob van Hoddis’ Gedicht Weltende (1911)“ | Prof. Dr. Maren Lehmann - „Schöpferische Zerstörung“ | Prof. Dr. Gottfried Boehm (Universität Basel) - „Fragilität der Originale“ | Dr. Thorsten Philipp - „Nur Spiel, kein Ziel: Postmoderne Ästhetik der Oberfläche in Umberto Ecos ,Il nome della rosa‘“ | Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen - „,Jeder Künstler ist ein Mensch‘ Martin Kippenberger gestaltet Martin Kippenberger“ | Prof. Dr. Karen van den Berg - Abschließende Sitzung
Guests: Karen van den Berg - „Warum eigentlich Meisterwerken“ (Einführende Veranstaltung) | Rainer Rappmann (Verleger, Achberg) – „Joseph Beuys’ soziale Plastik als Werk“ | Prof. Dr. Thomas Hensel (FH Pforzheim) - „Gaming’s Citizen Kane Moment – a Masterpiece“ | Dr. Joachim Landkammer – „Johann Sebastian Bach – Komposition als Handwerk der Transzendenz“ | Prof. Dr. Peter Geimer (FU Berlin) - „Das falsche Meisterwerk. Originalität und Fälschung“ | Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen - „Yael Bartana, "And Europe Will Be Stunned"“ | Dr. Lennart Brand – „Ernst Jünger, ‚Auf den Marmorklippen’“ | Dr. Christian Demand (Kunstwissenschaftler / Herausgeber des Merkur) - „‚Der Vetter aus Dingsda’ – Kunstgeschichte als Kunst des Vergessens“ | Prof. Dr. Maren Lehmann – „Labyrinthe der Provinz – Jean Pauls Weltbeschreibungen“ | Prof. Dr. Felix Thürlemann (Universität Konstanz) - „M - ein Werk sucht einen Maler“ | Prof. Elmar Lampson (Hochschule für Musik und Theater, Hamburg) – „Wie komponiert man ein Violinkonzert?“ | Karen van den Berg - Abschließende Sitzung
Guests: Prof. Dr. Karen van den Berg - Einführende Sitzung | Prof. Elmar Lampson (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) - „Ludwig van Beethoven: 5. Sinfonie“ | Andrew McNiven, PhD (Künstler, GB) - „Francisco Goya: Truth & Invention“ | Prof. Dr. Karen van den Berg - „Reflektionen zum Masterpiece II“ | Dr. Joachim Landkammer / Johanna Försterling - „Igor Stravinsky: Le sacre de printemps“ | Markus Müller (Dipl. Ing. Architekt, Meckenbeuren) - „Le Corbusier: Villa Savoye“ | Prof. John Roberts (PhD) (University Wolverhampton) - „Marcel Duchamp: Fountain“ | Prof. Kerstin Stakemeier (Kunstakademie München) - „Lynda Benglis: Anzeige im Artforum Magazine 1974“ | Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) - „Philip Roth: Nemesis“ | Prof. Dr. Natascha Adamovski (Universität Freiburg) - „Atari: Pong“ | Prof. Dr. Karen van den Berg - „Christoph Schlingensief 10 Tage Notruf Deutschland“
A Day With...' is an opportunity to observe internationally renowned researchers for a day and the methods and instruments they use. The seminars and workshops are designed in a way that doctoral students, research assistants, master students and also advanced bachelor students (who can apply to participate) have the opportunity to get in direct contact with the researchers. One seminar, one workshop and one public lecture are offered. The format "A Day With..." is also used by some other outstanding universities as an extended colloquium format and is an academic highlight. ZU stands for bringing scientists closer to students not only through texts, but also personally and through dialogue.
Mittwoch, 11. November 2015
Seminar und Workshop:
11:00 – 17:00 Uhr
FAB 3 | Forum 1
Die Belgierin Chantal Mouffe ist eine international gefragte Politische Theoretikerin, die an der Westminster University in London lehrt und in Paris lebt. Sie hat sich mit ihrem Konzept der „Agonistik" sowie durch ihre Auseinandersetzungen mit dem Wechselverhältnis von Kunst, Kultur und Politik international einen Namen gemacht. Ihr 2014 in der deutschen Übersetzung bei Suhrkamp erschienenes Buch “Agonistik. Die Welt politisch denken“ ist in der Wissenschaftswelt auf große Resonanz gestoßen. Hierin setzt sich Mouffe kritisch mit den gegenwärtigen Tendenzen der Postpolitik und der Protestbewegungen auseinander.
Einen ZU|Daily Artikel zu "A Day With... | Chantal Mouffe" finden Sie hier.
Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebrew University in Jerusalem, wurde 2009 von der Wochenzeitung „Die Zeit“ in der Reihe „Wer denkt für morgen?“ als eine von 12 Intellektuellen ausgemacht, denen man zutraut das Denken der Zukunft zu verändern. Mit ihren Bänden „Der Konsum der Romantik“ (engl. 1997), ihrem Frankfurter Adorno-Vorlesungen „Gefühle in Zeiten des Kapitalismus“ (2006) und ihrer Studie „Die Errettung der modernen Seele“ (engl. 2008) legte die 1961 in Marokko geborene Soziologin eine Reihe von erhellenden zeitdiagnostischen Analysen vor, die sich vor allem mit der Frage befassen, in welcher Beziehung Liebe und Gefühle „zur Kultur und den Klassenverhältnissen des Spätkapitalismus“ stehen.
Auf der Basis von Interviews und autobiographischen Erzählungen, der Analyse von Massenmedien, Werbebildern, Kinofilmen und Romanen wie auch im Rückgriff auf Ratgeberliteratur betreibt Illouz eine „Archäologie der Vermarktlichungsprozesse“ (Axel Honneth). Liebe, Emotionen und Konsum erweisen sich dabei nicht als Antagonismen oder zu separierende Sphären, vielmehr wird nachgezeichnet, wie Gefühle und ökonomischer Tausch einen für den spätmodernen Kapitalismus charakteristischen Konnex bilden. Konsum, so Illouz Diagnose, „setzt romantische Gefühle nicht herab, sondern verstärkt sie.“ Das hat Folgen für das Selbstverständnis des Subjekts bis hinein in die intimsten Bereiche. „Der homo oeconomicus hat emotional aufgerüstet, während das emotionale Subjekt ökonomisch verfährt“, sagt sie in einem Interview.
Im Rahmen des Formats „A Day With...", bei dem in den letzten Jahren Bruno Latour und Winfried Menninghaus an der ZU zu Gast waren, haben fortgeschrittene Studierende und Promovierende die Möglichkeit, Einblicke in die Forschungspraxis von herausragenden Wissenschaftlern zu erhalten. Auf der Basis der Lektüre ihres Buchs „Die Errettung der modernen Seele“ stellt Illouz nicht nur ihre Thesen, sondern auch ihre, wie sie es nennt, empirischen Bricolagetechniken zur Diskussion. Der Tag endet mit einem öffentlichen Abendvortrag. Veranstaltungssprache ist Englisch.
PROGRAMM
"Saving the Modern Soul - Therapy, Emotions and The Culture of Self-Help"
"Bricolage as Research Technique"
"Cultural industries of Emotion"
Mittwoch, den 5. November 2014
Thomas Macho ist seit 1993 Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin. In seinen Forschungsschwerpunkten beschäftigt er sich mit der Geschichte der Kalender und Zeitrechnungen, mit der Geschichte der Rituale (Tod und Trauer), mit den kulturellen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren (Human Animal Studies), sowie mit der Geschichte der Piktogramme.
Thomas Macho war im Wintersemester 2000/01 Senior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien; 2001–2003 Sprecher der DFG-Forschergruppe »Bild – Schrift – Zahl«; 2001 Preisträger der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg; 2004–2006 Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs »Codierung von Gewalt im medialen Wandel«; 2006– 2008 Dekan der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität Berlin; seit 2007 Mitglied und seit 2010 Vorsitzender des Kuratoriums des Deutschen Hygiene-Museums Dresden; 2008–2012 assoziierter Ko-Direktor des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin; 2008–2009 Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie der Bauhaus-Universität Weimar; seit 2010 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste; seit 2012 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des »Minerva-Center for Interdisciplinary Study of End of Life« an der Universität Tel Aviv; 2013– 2014 Fellow am Internationalen Kolleg »Morphomata – Genese, Dynamik und Medialität kultureller Figurationen« an der Universität Köln.
Thomas Macho ist am Mittwoch, den 5. November 2014 im Rahmen von »A Day With ...« mit zwei Workshops und einem Abendvortrag an der Zeppelin Universität zu Gast.
PROGRAMM
| Workshop 1, 5.11.2014, 11:30 – 13:00 Uhr (SMH | LZ 06)
Befehlen und Beraten: Amplifikation einer Unterscheidung nach Thomas Hobbes
| Workshop 2, 5.11.2014, 15:00 – 16:30 Uhr (SMH | LZ 09)
Vorbilder oder Abbilder? Zur Geschichte der Eigennamen und Porträts individueller Tiere
| Öffentlicher Vortrag, 5.11.2014, 19:15 – 21:00 Uhr (SMH | LZ 01)
Von Fall zu Fall: Methodische Überlegungen zu einer konsiliarischen Kasuistik
Der Vortrag diskutiert drei Schwerpunkte: die Geschichte der Beratung als Wissenschaft, die Bedeutung wissenschaftlicher Narrationen sowie die methodologischen Implikationen des neuzeitlichen Aufstiegs der Fallgeschichte – von den »Acta Sanctorum« und Pitavals »Causes célèbres et intéressantes« bis zu den Fallgeschichten der Medizin, Psychologie und Kulturanthropologie.
Mittwoch, 7. März 2012
Winfried Menninghaus ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Literatur und Poetik seit 1750 (mit besonderen Schwerpunkten auf der deutschen Romantik
und der Literatur des 20. Jahrhunderts) sowie die philosophische, evolutionäre und empirische Ästhetik.
Winfried Menninghaus ist seit 2002 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft und war von 2007-2010 Sprecher des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ an der Freien Universität Berlin. Er war Gastprofessor an der Hebrew University of Jerusalem (1978-88), der Princeton University (2004), der Yale University (1994-2002), der University of California, Berkeley (1992) und der Rice University (2007). Vor kurzem erhielt er von der Società italiana d'Estetica den „Premio Internazionale d'Estetica“ für das Jahr 2012 zugesprochen.
Winfried Menninghaus wird am Mittwoch, 7. März 2012 im Rahmen von "A Day With ..." an der Zeppelin Universität sein. Er wird zwei Workshops leiten sowie einen öffentlichen Vortrag halten.
PROGRAMM
Workshop 1, 10.00-12.30 Uhr, LZ 1
Die Künste der Rhetorik im Experiment
Lehrer und Kritiker der Rhetorik stimmen darin überein, sie als eine machtvolle Kunst zu betrachten: Mittels oft geringfügiger Elaborierungen
mache Rhetorik sprachliche Aussagen affektiv eindringlicher, überzeugender und erinnerungsfähiger.
Die Vorlesung präsentiert experimentelle Studien, die ausgewählte rhetorische Devisen auf ihre hypothetischen Effekte getestet haben. Sie
projiziert die Befunde zugleich auf ästhetische und psychologische Theorien.
vorbereitende Lektüre: Aristoteles, Poetik, gr. und dt., reclam 7828.
Reading, 14.00-14.45 Uhr, LZ 1
Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin (S. 57-76, keine Vorbereitung notwendig)
Workshop 2, 15.00-17.30 Uhr, LZ 1
Nackte Haut und die Entstehung der visuellen Künste
Nach Darwin ist die menschliche nackte Haut unser kardinales Aussehens-"Ornament", entstanden aus "kapriziösen" ästhetischen Präferenzen im
Kontext sexueller Wahl. Die Vorlesung präsentiert Argumente und experimentelle Daten zugunsten dieser Hypothese. Die Tendenz der neueren
Evolutionsbiologie, auch ästhetisch bevorzugte Merkmale ganz auf Fitnessvorteile kraft natürlicher Selektion zu reduzieren, wird damit in Frage
gestellt.
Die Vorlesung vertritt des weiteren die Hypothese, dass die Entwicklung zur nackten Haut zugleich die Entstehung ästhetischer "Imagination" und
der visuellen Künste begünstigt hat.
vorbereitende Lektüre: Darwin, Charles, The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex, Teil 2, Kap. 20 (diverse Ausgaben).
Öffentlicher Vortrag, 19.30 Uhr, LZ 1 + 2 / Aula
Ästhetische Lust an negativen Emotionen
Seit der Aristotelischen Tragödientheorie gelten ästhetische Lust und negative Emotionen als vereinbar.
Der Vortrag präsentiert experimentelle Untersuchungen zu einzelnen Faktoren dieses Phänomens und zu ihrer Interaktion. Er skizziert dabei – im
Ausgang von der klassischen Rhetorik und Ästhetik des movere – auch eine linguistisch und emotionspsychologisch fundierte Analyse des Gefühls
des "Bewegtseins".
Wednesday, April 13, 2011
In a first meaning, compositionism could stand as an alternative to critique (I don’t mean a critique of critique but a reuse of critique; not an even more critical critique but rather critique sold second hand —if I dare say— and put to different use).
Even though the word “composition” is a bit too long and windy, what is nice is that it underlines that things have to be put together (Latin componere) while retaining their heterogeneity. Also, it is connected with composure; it has a clear root in art, painting, music, theater, dance, and thus is associated with choreography and scenography; it is not too far from “compromise” and “compromising” retaining with it a certain diplomatic and prudential flavor. (…) Above all, a composition can fail and thus retain what is most important in the notion of constructivism (a label which I could have used as well, had it not been already taken by art history). It thus draws attention away from the irrelevant difference between what is constructed and what is not constructed, toward the composed. What is to be composed may, at any point, be decomposed. In other words, compositionism takes up the task of searching for universality but without believing that this universality is already there, waiting to be unveiled and discovered.
Could Compositionism be another way to establish a connection betweet Art and Politics? Reflexions around the Making Things Public exhibition, the creation of the School of Political Arts at Sciences Po and the Compositionist Manifesto.
Professor Bruno Latour, geb. 1947, ist Anthropologe, Wissenschaftssoziologe , Begründer der soziologischen Actor-Network-Theory und Ausstellungsmacher (Iconoclash, ZKM Karlsruhe, 2002, und Making Things Public: Atmospheres of Democracy, ZKM Karlsruhe, 2005).
Neben einer Fülle von Artikeln zur Wissenschaftssoziologie und zur soziologischen Theorie unter anderem im Anschluss an Gabriel Tarde sind seine wichtigsten Bücher: Science in Action: How to Follow Scientists and Engineers Through Society, Cambridge, Mass., 1987; Wir sind nie modern gewesen: Versuch einer symmetrischen Anthropologie, dt. Frankfurt am Main 1998; Die Hoffnung der Pandora: Untersuchungen zur Wirklichkeit der Wissenschaft, dt. Frankfurt am Main 2000; Das Parlament der Dinge: Für eine politische Ökologie, dt. Frankfurt am Main 2001; und zuletzt Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft: Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie, dt. Frankfurt am Main 2007.